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Neuorientierung ab 50: Ihr Weg zur Selbstbestimmung

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Ab Mitte 50 stehen viele Führungskräfte des Topmanagements vor einer besonderen Herausforderung – der Neuorientierung.  Sie wird oft durch veränderte Randbedingungen, familiären Veränderungen und einer anderen Sicht auf die eigene Wertewelt ausgelöst.

Man hat das Gefühl, bereits alles erreicht zu haben und fragt sich „Und jetzt?“. Hinzu kommen Störgefühle, Unzufriedenheit, Unsicherheit und Veränderungswünsche. Es beginnt eine Phase der intensiveren Selbstbetrachtung und Selbstwahrnehmung.

Professionelles Selbstmanagement als Lösungsansatz

Wie geht man nun mit dieser Situation um? 

  1. Ignorieren und einfach weitermachen ist eine Option. 

Die führt aber über kurz oder lang zur Krise, denn man nimmt ja bereits die Veränderungen wahr und der Fokus richtet sich immer mehr auf dieses Defizit. Es wird also unweigerlich zu einer Verschärfung der Situation führen.

  1. Die zweite Option ist professionelles Selbstmanagement.

Das bedeutet, sich selbst zu hinterfragen, die aktuelle Situation zu analysieren und zu entscheiden, was in Zukunft sein soll. Genau so würde man es als CEO auch tun. Das Ergebnis lautet: „love it, change it oder leave it“. Entweder man liebt seine aktuelle Situation und bleibt dabei oder man entscheidet sich für die Veränderung.

Dieser Prozess erfordert Selbstreflexion, Mut zur Veränderung und die Bereitschaft, Risiken einzugehen. Doch am Ende führt er zu einer selbstbestimmten Entscheidung und somit zur Grundlage für eine neue Lebensqualität.

Meine persönliche Transformation

Vor einigen Jahren stand ich an genau dem Punkt, dass ich mir den Sinn meines täglichen Handelns nicht mehr erklären konnte. 

„Meine Wertewelt hatte sich um 180° gedreht und ich fühlte mich, als wäre ich im falschen Film. „

Was mir in den vergangenen 25 Jahren erstrebenswert und wichtig war (Karriere, Wohlstand, Ansehen, Sicherheit) hatte komplett seinen Reiz verloren. Stattdessen wurden Dinge wichtig, für die ich vorher selten einen Blick hatte (Wohlbefinden meiner Mitmenschen, Hilfe leisten, wo es geht, gesellschaftliche Weiterentwicklung im großen Zusammenhang). 

Was ich zunächst als „Störung“ wahrnahm, entwickelte sich zu einer veritablen Krise, weil das Höher, Schneller, Weiter, Besser plötzlich nicht mehr meine Welt war. 

„Emotionen zerrissen mich, ich verlor die Orientierung, fühlte Kontrollverlust und hatte Existenzangst.“

Ich traf die Entscheidung, meinen Weg aus dieser Situation zu gehen – selbstbestimmt. Ich wollte nicht länger Zuschauer meines eigenen Schicksals sein, sondern der Regisseur. 

Am Ende dieser Reise kann ich sagen: „Ich bin der glücklichste Mensch auf der Erde, weil ich meinen Weg gefunden habe.“

Der methodische Ansatz

Wenn Sie ebenfalls massive Störungen wahrnehmen, können Sie die Neuorientierung methodisch in folgenden 7 Schritten bearbeiten: 

  1. Erkennen der Situation

Nehmen Sie sich selbst wahr und hinterfragen immer wieder, wie Sie sich in dem Gesamtkontext der eigenen Lebensbereiche (Business, Privat, Freunde, Sport/Freizeit) gerade fühlen. Treten da Störgefühle auf? Störgefühle sind ein Indikator dafür, dass etwas nicht in Ordnung ist. 

  1. Verstehen, Bewerten, Einordnen

Sind die Störgefühle berechtigt oder handelt es sich um unbegründete Ängste? Oft entstehen diese Gefühle aufgrund von gesellschaftlichen Erwartungen, die nicht mit den eigenen Werten und Bedürfnissen übereinstimmen.

  1. Relevante Faktoren identifizieren

Betrachen Sie in diesem Schritt alle relevanten Faktoren, auch Stressoren genannt, die Einfluss auf Ihre aktuelle Situation haben könnten. Ihre Aufgabe ist es herauszufinden, welche Faktoren eine Rolle spielen und in welchem Ausmaß.

  1. Zielbild entwickeln

Entwickeln Sie ein klares Zielbild. Das ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Selbstverwirklichung, der das Verständnis für Ihre wahren Bedürfnisse und Fähigkeiten schärft. Es geht hier darum, eine fundierte Basis für Ihre persönliche und berufliche Entwicklung zu schaffen.

  1. Lösungsansätze entwickeln

Entwickeln Sie Ihre konkreten Lösungsansätze, um die Störgefühle zu überwinden und die gesteckten Ziele zu erreichen. Dabei sollten Sie alle relevanten Faktoren berücksichtigen. Es ist auch wichtig, dass Sie alternative Lösungswege betrachten. Eine gute Herangehensweise ist die Szenariotechnik, bei dem Sie alle Ideen sammeln, um sie später bewerten zu können.

  1. Handlungsplan erstellen

Mit den identifizierten Zielen und Lösungsansätzen können Sie nun einen konkreten Handlungsplan erstellen. Dabei sollten Sie die einzelnen Schritte klar definieren und auch mögliche Hindernisse bedenken. Der Plan sollte sowohl flexibel genug sein, dass Sie auf Veränderungen reagieren können, als auch strukturiert genug, damit Sie den Überblick nicht zu verlieren.

  1. Umsetzen und überprüfen

Der letzte und spannendste Schritt besteht darin, den erstellten Handlungsplan umzusetzen. Dabei ist es wichtig, dass Sie sich kontinuierlich reflektieren und die Fortschritte überprüfen. Falls nötig, können Sie Anpassungen vornehmen, um das Ziel weiterhin erreichen zu können.

Durch diesen Prozess der Selbstführung können Sie Störgefühle überwinden und Ziele erfolgreich erreichen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie sich bewusst machen, dass dieser Prozess Zeit und Geduld erfordert. Auch Rückschläge können vorkommen, aber durch eine positive Einstellung und die Anwendung der SMART-Methode werden Sie diese überwinden.

Nehmen Sie sich der Herausforderung ohne langes Zögern an. Führungskräfte des Topmanagements sind gut im Reflektieren und Analysieren von Prozessen und äußeren Umständen. Bei sich selbst sind sie erfahrungsgemäß weniger geübt.

Ein professioneller Coach kann Ihnen helfen, Struktur in den Prozess zu bringen und den Weg zur Selbstfindung begleiten. Er liefert Techniken, unterstützt Sie bei der Analyse und Reflexion und hilft Ihnen beim Sortieren Ihrer Gedanken. Er steht Ihnen auf Wunsch auch als Sparringspartner und Motivator zur Verfügung. 

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Voraussetzungen für Ihre erfolgreiche Transformation

Um diesen Prozess erfolgreich zu durchlaufen, sind bestimmte Voraussetzungen notwendig: Ergebnisoffenheit, Mut, Neugier und die Bereitschaft, sich selbstkritisch zu hinterfragen. Lassen Sie auch unangenehme Fragen zu und erkennen Sie persönliche Glaubenssätze und ihr Risikopotenzial. Entwickeln Sie daraus für sich Erlaubenssätze und Chancenpotenzial!

Was wird für Sie möglich?

Durch die Neuorientierung wird es Ihnen möglich, das zu tun, was für Sie jetzt und in der Zukunft wirklich relevant ist. Es werden sich neue Welten öffnen, Ihr Bewusstsein wird sich stärken und das Gefühl, es wirklich geschafft zu haben, wird Ihr Selbstbewusstsein boosten.

Unabhängig Ihres Alters ist es Ihnen immer möglich, sich neu zu orientieren und Ihren eigenen Weg zu finden. Es ist nie zu spät, neue Wege zu gehen und sich selbst neu zu entdecken. Sie brauchen nur den Mut, den ersten Schritt zu gehen. 

Fazit: 

Die Neuorientierung ab 50 ist eine herausfordernde, aber auch spannende Reise zur Selbstbestimmung. Mit Mut, Neugier und Selbstkritik wird dieser Weg zu einer wertvollen Erfahrung, die Ihr Leben bereichern und neue Perspektiven eröffnen wird.

Setzen Sie sich damit auseinander! Nutzen Sie die Chance der transformativen Veränderung!

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